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Irisfotografie

An erster Stelle sollte die Frage stehen, wozu Irisaufnahmen benötigt werden.

 

Entscheidend für die Auswahl des Materials ist der spätere Verwendungszweck der Aufnahme und somit die Qualität in welcher sie vorliegen soll.
Aufnahmen können z. B. direkt am Mikroskop gemacht werden (Adaption an ein Trinokular-Mikroskop).

 

Der dabei einhergehende Lichtverlust beruht darauf, dass sich die Kamera das Licht mit einem der beiden Okulare teilen muss (Strahlenteiler).

Alternativ wäre einer eigenständigen Lösung, z. B. mit einer Spiegelreflexkamera, der Vorzug zu geben. Wobei zwischen Kameragehäuse und Objektiv (z. B. medizinisches Makro-Objektiv, oder Tele-Makro) noch ein Balgengerät oder Zwischenringe zur Brennweitenverlängerung gesetzt werden können. Weiter wird eine geeignete Lichtquelle benötigt, sowie ein auf die Anordnung abgestimmtes Blitzgerät.

Digitale Aufnahmen, z. B. mit Videokameras oder Digitalfotokameras können sofort betrachtet werden. Im Bedarfsfall kann die Aufnahme nochmals wiederholt werden. Digitalfotografie in hoher Qualität ist technisch und finanziell noch immer aufwendig und erfordert Fachkenntnisse aus verschiedenen Bereichen (Fotografie, PC-Bildbearbeitung, Ausdruck, Farblehre etc.). Die Qualität der Auflösung und der Farben ist davon abhängig, wie viel Geld investiert wird.
Für die reine hausinterne Dokumentation zur Betrachtung am Computermonitor genügt eine Auflösung von 1024 x 768 = 786.432 Pixel, bei einer Dichte von 72 dpi. Damit werden sehr gute, Bildschirm füllende scharfe Aufnahmen erzielt. Diese lassen sich allerdings nicht vergrößern. Soll dieses Bild auf einem Farbdrucker ausgedruckt werden, erhält man ein Bild in der Größe von 5,12 x 3,84 cm. Zum Ausdruck ungeeignet, zur Betrachtung auf dem Monitor und zur Archivierung hervorragend und Speicherplatz sparend.

In diesem Auflösungsbereich sind häufig preisgünstige Lösungen über analoge Videokameras angesiedelt, die in der Regel an die Fernsehnorm angepasst sind und eine Auflösung von 768 x 524 Pixel besitzen. Die Bilder werden über eine Schnittstellenkarte in den Computer eingelesen (Framegrabber-Karte, oder entsprechend ausgelegte Videokarte).
Eine andere Variante ist der Anschluss der Videokamera an einen Videoprinter. Die Aufnahme kann kurzzeitig gespeichert und zusammen mit dem Patienten auf einem Monitor betrachtet werden. Anschließend wird das Bild auf einem Material, ähnlich dem einem Polaroidfoto, ausgedruckt.

Sollen die Aufnahmen zudem in einem Format entsprechend DIN A 5 ausgedruckt oder Ausschnitte am Monitor vergrößert werden, sind mindestens 4 Millionen Pixel notwendig. In diesem Bereich finden sich dann digitale Videokameras (CCD-Kameras) oder die mittlere Preislage der Digitalfotokameras. Für die Verwendung für den Buchdruck müssen es, je nach Größe der späteren Abbildung, deutlich mehr Pixel sein. Sinnvoll sind mindestens 8 – 10 Mio. Pixel.
Voraussetzung ist natürlich, dass sich die Videokamera, bzw. der Digitalfoto oder die Spiegelreflexkamera an das Mikroskop anschließen lassen. Bei Videokameras ist das unproblematischer, da es hier den C-Mount-Anschluss gibt, den viele Mikroskophersteller durch entsprechende Adapter unterstützen. Bei Spiegelreflexkameras kann in der Regel ein T4-Adapter verwandt werden. Bei den Digitalfotos gibt es keinen Standard. Hier ist eine jeweilige individuelle Lösung von Nöten. Für ein paar wenige Hersteller und Kameramodelle sind aber auch hier Adapter zu finden (z. B. Olympus, Nikon, ...).

Zur Zeit können wir aus vielen eigenen Erfahrungen, die wir im Lauf der Jahre gesammelt haben, nur eine Gerätekombination empfehlen. Dazu wird ein zweiter Mikroskoptisch benötigt, der nicht mit einem Mikroskop sondern mit einer digitalen Spiegelreflexkamera ausgestattet wird. Es gibt keine Fotos die an irgendein Mikroskop angepasst sind. Bei der Fotografie über das Mikroskop arbeiten wir also mit der Summe aller Fehler in Bezug auf Schärfe, Helligkeit und Abbildungsmaßstab. Staubpartikel, welche sich häufig in der Mikroskopoptik einschleichen, lassen sich nur schwer oder garnicht entfernen. Bei der normalen Betrachtung mit dem Auge fallen diese kaum auf, aber bei der Fotografie machen sie sich extrem störend bemerkbar. Eine separate Fotolösung ohne Mikroskop hat den Vorteil, dass Kameragehäuse und Objektiv sehr gut aneinander angepasst sind.

Wir empfehlen in unseren Lehrgängen eine bestimmte Kombination aus Kamera und Makroobjektiv, die erstklassige Ergebnisse liefert, sowie Software zur weiteren Bearbeitung, Konvertierung, und Archivierung der Aufnahmen.

Joachim Geiger

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